Expedition: Kilimanjaro - Machame Route
Über die Machame Route auf den höchsten Punkt Afrikas, dem Uhurupeak am Kilimanjaro (5895m) in Kenia.
Mit dabei: Ash & Gigi
Veranstalter: Fremdenverkehrsbüro "Berge der Welt" (Herr Letz)
Wetter am Kilimanjaro
Wiki: Kilimanjaro
1. Tag: München - Nairobi
Abends Abflug mit EMIRATES von München über Dubai nach Nairobi, der Hauptstadt Kenias.
2. Tag: Nairobi - Moshi
Mittags Ankunft in Nairobi. Das bestellte Abholkomitee war leider nicht da und so versuchte ich, einen eigenen Transfer nach Moshi in Tanzania zu organisieren. Nach einigen Verhandlungen war alles klar und inzwischen stand auch fest, das ich an der Grenze zu "meinem" Wagen umsteigen sollte. Adventure :-)
Letztendlich hat aber alles geklappt und nach einer holprigen Fahrt durch schöne Landschaften kamen wir in Moshi in einer netten Appartmentanlage an.
3. Tag: Moshi - Kilimanjaro Nationalpark - Machame Hütte
Nach dem Frühstück werde ich abgeholt und wir fahren in die Stadt zum dortigen Veranstalter, wo ich meine Crew kennenlerne. Ausser mir wird nur noch der aus Indien stammende Amerikaner Ash mit auf die Tour über die Machame Route kommen. Wir fahren zum Machame Gate, wo bereits die Träger warten.
Es erinnert schon an Kolonialzeiten und diese Art des Bergbesteigens werde ich sicher nicht mehr machen. Leider darf man den Kili nicht ohne Führer und Träger besteigen. Und das Permit ist das teuerste überhaupt für eine Bergbesteigung.
Anschließend wird die Ausrüstung nochmals überprüft und die Lasten auf die Träger verteilt. Der Pfad windet sich durch dichten Regenwald und nach ca. 5 Stunden kommen wir zur Machame Hütte (3.100 m), bei der das Zeltlager errichtet wird. Heute ist Heiligabend und ich bin das erstemal nicht im Winter/ Schnee.
4. Tag: Machame Hütte – Shira Hütte
Bald ist die Regenwaldzone verlassen und der weitere Weg führt über einen Felsgrat und verlangt etwas Trittsicherheit. Die Landschaft ist wirklich wunderschön und ist geprägt durch den für dieses Hochgebirge typischen Niederwuchs. Nach ca. 4 Stunden wird die Shira Hütte (3.860m) erreicht, wo wieder die Zelte aufgebaut werden. Man muß sich schon daran gewöhnen, dass immer gekocht wird. Und das man nicht abspülen muß :-)
5. Tag: Shira Plateau - Lava Tower - Barranco Hütte
Von nun an führt der Weg durch eine Hochgebirgswüste zum Lava Tower, einer markanten Lavaformation in ca. 4600 m Höhe. Das heutige Tagesziel, die Barranco Hütte (3850 m) wird nach ca. 6 Stunden erreicht. Von hier aus ergeben sich eindrucksvolle Ausblicke auf die Breach Wall und die südlichen noch verbliebenen Eisfelder.
6. Tag: Barranco Hütte - Karanga Schlucht – Barafu Hütte
In einer Höhe von etwa 4000m verläuft der Pfad bergauf und ab. An einer Stelle gibt es einen regelrechten Stau, weil einige "Bergsteiger" einen etwas steilere Felsstufe nicht heraufkommen. Die Karanga Schlucht wird durchquert und wir kommen nach 7 schön langsam gelaufenen Stunden zur Barafu Hütte (4.600m). Hier gibt es nochmal herrliche Ausblicke auf den Kibo und seinen Nebengipfel, den Mawenzi. Ein letztes Abendessen und dann ab ins Zelt, um ein paar Stunden versuchen zu schlafen.
7. Tag: Barafu Hütte - Stella Point - Uhuru Peak - Mweka Hütte - Mweka Gate - Moshi
Kurz nach Mitternacht ist der Aufbruch zum Gipfelsturm. Es ist das erstemal wirklich kalt und man sieht kleine Lichterreihen im Dunklen, die den Berg hinauf kriechen. Jetzt merkt man den Kompromiss bei den Wanderstiefeln und den Handschuhen: kaum bleiben wir kurz stehen, frieren die Finger und Zehen ein. Gut, dass es dunkel ist und man die unendlichen Anstiege im Schutt nicht sieht.
Dann ist es doch soweit und der Kraterrand wird beim Stella Point (5.745 m) erreicht. Das erstemal habe ich Kopfweh an einem hohen Berg und muß mich sogar kurz übergeben.
Nach einer weiteren Stunde und ca. 150 Höhenmetern stehe ich mit Ash und unseren zwei Führern am höchste Gipfel Afrikas, dem Uhuru Peak (5.895m). Ein unvergessliches Erlebnis, dass ich nicht wirklich geniessen kann. Es scheinen wirklich Anzeichen von der Höhenkrankheit zu sein.
Also nichts wie runter. Und da geben wir wirklich Gas und rennen die Geröllhalden hinab. Was ich nicht mitbekomme: Ash stürzt schwer und bleibt mit blutigen Platzwunden und einer gebrochenen Kniescheibe liegen. Da ich schon im Barafulager bin und es mir wirklich Letz geht, kann ich nur warten, bis er zu uns getragen wird. Da es wirklich schlimm aussieht, entscheiden wir uns, ihn gleich ganz hinunter zu bringen. Immerhin wartet hier ein abenteuerliches Gerät zum Krankentransport: eine Liege auf einem Einrad. Aber besser als nichts. Ash ist wirklich sehr tapfer. Durch den Kopfverband sieht er Gottseidank auch nicht, wo wir ihn überall hinunter manöverieren. So schnell es geht, schieben wir zur Mweka Hütte (3.100m) und dann weiter hinuter zum Mweka Gate (1.700m). Kurz auschecken und anschließend mit dem Rot-Kreuz-Jeep ins Krankenhaus. Hier kümmere ich mich noch um alles bürokratische und kann Ash nur noch die Daumen drücken. Mit dem Sammeltaxi geht es nach Moshi und dann zu Fuß ins Hotel. Nach 1.200m im Aufstieg und über 3.000m im Abstieg an einem Tag freue ich mich auf ein eiskaltes Kili-Bier.
8. Tag: Moshi
Heute fahre ich nochmals ins Krankenhaus, um nach dem rechten zusehen. Die Fahrt mit dem überfüllten Sammeltaxi ist ein Abenteuer für sich. Und die einheimischen amüsiert es. Nach Klärung aller Formalitäten und Vorkasse für die OP installiere ich Ash noch seinen Camelback mit desinfiziertem Wasser. Die Zustände hier sind zwar wirklich dritte Welt, die Menschen aber alle supernett. Und nach einem herzlichen Abschied fahre ich zurück in die Stadt zur Agentur. Die Trinkgeldforderungen der Träger sind Utopisch, überraschen mich aber nicht. Nach Absprache mit Ash geben wir zusammen 100 Dollar und verschiedene Ausrüstungsgegenstände.
9. Tag: Moshi - Nairobi München
Am Nachmittag Transfer zum Flughafen Nairobi und alles klappt gut. Jetzt nicht wie nach Hause und Silvesterfeiern mit meiner Liebsten.
Resümee: Das Gefühl, am höchsten Punkt Afrikas zu stehen und den Sonnenaufgang zu erleben, ist diese Reise wirklich wert.
Am schönsten war die Wanderung durch die verschiedenen Vegetationszonen.
Nachtrag: Ash wurde übrigens dort im Krankenhaus professionell operiert und flog schon nach drei Tagen nach Hause.
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